Irland ruft Hilfe der EU ab

Was längst von Experten vermutet wurde, ist nun Gewissheit. Das durch Schulden schwer angeschlagene Irland wird unter den Rettungschirm der EU gestellt und erhält Sicherheiten in Form von Bürgschaften im Umfang von bis zu 100 Milliarden Euro. Wie hoch der genaue Finanzbedarf ist, wird laut EU-Kommisar Oli Rehn erst Ende November 2010 feststehen.
Begründet wurde die Notwendigkeit der Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds durch die irische Regierung mit dem Hinweis, dass es Irland nicht mehr möglich ist, ein aktuelles Defizit von 19 Milliarden Euro an den Kapitalmärkten zu refinanzieren.
Welche Folgen diese Hilfen haben, ist und bleibt schwer umstritten. Einerseits behaupten Experten, dass eine Rettung alternativlos, da die Folge einer Nichtintervention wohl das Auseinanderbrechen der Euro-Zone wäre. Genau dies sehen jedoch andere Experten als weitaus weniger dramatisch an, als dies von politischer Seite immer wieder dargestellt wird.

Nicht zu unterschätzen ist jedoch der Umstand, dass viele Bürger immer skeptischer werden, was den Euro anbelangt. Diese Stimmungslage hat sich nicht erst seit Griechenland dramatisch verschlechtert. Sorgenvoll werden Begriffe wie Staatsbankrott, Inflation und Steuererhöhungen an den Stammtischen ausgetauscht. Das schadet nicht zuletzt auch der regierenden Parteien. Ob und wann wieder Beruhigung in der Bevölkerung einkehrt, hängt damit wesentlich davon ab, ob der derzeitige Aufschwung in der Lage ist, die maroden Staatsfinanzen zu stützen.

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