Griechenland ist pleite – So geht Steuergeld vernichten

Wenn eine Tatsache wohl kaum einen mehr überrascht dann die, dass die Hellenen weiteres Geld benötigen. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf einen hochrangigen EU-Beamten berichtet, soll das Land zusätzliche Kredite im Umfang zwischen 16 und 20 Milliarden Euro aus der EU erhalten. Voraussichtlich am 12. November würden die Hilfsgelder durch die Finanzminister der EU beschlossen. Der deutsche Bundestag müsste dieser weiteren Finanztransaktion zustimmen.

Vom griechische Parlament würden im Gegenzug erwartet, dass vereinbarten Einsparungen und Strukturreformen wirklich umgesetzt würden. Auch ein Zinserlass für Kredite und eine Verlängerung der Zinslaufzeiten soll im Paket enthalten sein. Hintergrund ist, dass das Land wohl die Sparauflagen bis 2014 nicht erfüllen kann. Geplant war Primärüberschuss von 4,5 Prozent im Haushalt der Hellenen. Da dieser unwahrscheinlich ist, werden die Ziele um 2 Jahre auf 2016 verschoben.

Doch hat Griechenland überhaupt die Zeichen der Zeit begriffen? Kann das Land es nicht eigentlich viel ruhiger angehen als alle denken? Die Sparbeschlüsse kann das Parlament verabschieden – ob sie umgesetzt werden, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass es beim griechischen Exportvolumen zwar im Monat August um +4,99% im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas aufwärts ging, nacdem im Juli das Minus noch 1,12% betrug. Aber das Importvolumen brach im August 2012 nochmals kräftig ein und sank um 14,46 Prozent Im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonat.

Die Sparbemühungen des Landes tragen zudem nicht wirklich Früchte. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat meldetet, lagen die Staatsschulden bei 170% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Jahr 2011. Das lag vor allem an der schwachen Wirtschaftsleistung des Landes. Für 2011 wurde ein nominales BIP von 215,088 Mrd. Euro errechnet, was nun korrigiert wurde zu 208,532 Mrd. Euro. Auch für 2010 musste revidiert werden von 227,318 Mrd. Euro auf 222,251 Mrd. Euro.
Griechenlang

Griechenland hat sozusagen die europäischen Geldgeber „in der Zange“ und kann sich allen Sparbemühungen mehr oder minder intensiv entziehen, da die Geberländer derartige Angst vor dem Zerfall des Euros haben, dass sie praktisch gedankenlos dem bankrotten Land Geld hinterherwerfen. Die Frage die sich immer mehr stellt ist, wie lange diese Steuerverschwendung noch anhalten soll. Während in der Branche der Unternehmensberatung einem jeden Unternehmen geraten wird sorgsam mit Kapitalmitteln umzugehen, verzocken auch deutsche Politiker Gelder, die für Investitionen in Mittel- und Osteuropa gewinnbringend eingesetzt werden im ruinierten Süden. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Entwicklung noch über viele Jahre anhalten könnte – zum Schaden der wohlstrukturierten mitteleuropäischen Gesellschaft.

Foto von flickr

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