Teldafax, Stromio & Co.: Nur einzelne unzufriedene Kunden?

Seit der Regulierung des Strom- und Gasmarktes in Deutschland hat sich viel getan. Zahlreiche Anbieter sind mit Discountpreisen zum Frontalangriff auf die etablierten Grundversorger übergegangen und haben so auch dafür gesorgt, dass der Markt in Bewegung blieb und die Preise wettbewerbsfähig blieben im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn.

In der letzten Zeit mehren sich jedoch die negativen Stimmen und Erfahrungen mit einigen Energieversorgern. Wie berichtet wurde dem Troisdorfer Energieanbieter Teldafax von mehreren Grundversorgern gekündigt, da Zahlungen ausblieben. Auch Kunden beschwerten sich, da es zu Pannen bei der Kundenbetreuung kam.

Auf einigen Internetportalen finden sich zahlreiche Stimmen unzufriedener Kunden. So schreiben etwa auf Verivox zahlreiche Leser negative Bewertungen zu dem Anbieter Stromio, der ebenfalls durch Billigangebote auf sich aufmerksam macht. Viele Kunden beklagen die ihrer Meinung nach schlechte Kundenbetreuung durch den Energieversorger. Zudem ist dort auffällig, dass viele Kunden nicht mehr wechseln würden. Nun fragen sich viele wechselwillige Verbraucher und Unternehmen, ob es sich hierbei um Einzelmeinungen handelt. Ist der Wechsel zu Billiganbietern nicht wirklich empfehlenswert?

Die Verbraucherzentralen geben hier eine klare Richtung vor. Vorsicht sei angezeigt bei Vorauskasse und Festpreisangeboten und bei Supersparangeboten, so die Verbraucherzentrale auf ihrer Homepage. Zudem sollte die Laufzeit nicht länger als ein Jahr betragen und die Kündigungsfrist sollte nicht länger als ein Monat sein. Wenngleich die letzten Ratschläge einfach zu befolgen sind, ist es schon bedeutend schwieriger für den Verbraucher oder Unternehmer zu erkennen, wann es sich um ein „Supersparangebot“ handelt. Sollte man also nicht mehr den günstigsten Anbieter wählen?

Besonders problematisch ist die Situation bei Gewerbetreibenden und Unternehmen. Jede kompetente Unternehmensberatung würde ihren Klienten davon abraten, mit erheblichen Vorleistungen in Vorkasse zu gehen, um das Risiko eines Totalverlustes bei einem Konkurs zu vermeiden. Doch in der Praxis ist Vorauskasse üblich. Was also tun, wenn es doch zu Problemen mit einem Vertragspartner kommt.

Schuldet ein Vertragspartner eine Leistung – wird also die Stromversorgung wieder vom Grundversorger wegen Zahlungsverzug übernommen – dann besteht nach Ansicht vieler Experten die Möglichkeit der außerordentlichen Kündigung. Jedoch sollte vorher eine Frist zur Wiederaufnahme der Leistungserbringung erbracht werden. Erst nach abgelaufener Frist kann die Kündigung aus wichtigem Grund erfolgen, so die Verbaucherzentrale Baden-Württemberg auf ihrer Internetseite. Dass man dann jedoch seine Vorauszahlung unmittelbar wieder erhält, ist leider nicht in jedem Fall gesichert.

3 Kommentare

  1. Nach einem Stromangebot der Firma Stromio vom November 2010 für einen Jahresverbrauch von 6000 KWh, war der Komplettpreis 1103,08 Euro incl.allen Abgaben incl.Bonus 130 Euro, 630 Frei-KWh.Aufgrund dieses „Guten Angebots“ wurde am 26.11.2010 ein Belieferungsauftrag erteilt.Am 1.2.2011 sollte der Strom von Stromio geliefert werden.Am 28 1.2011 Nachricht von Stromio „Lieferungsverzögerung“,die gaben auch noch zu,daß sie beim falschen Netzbetreiber, die Netznutzung, beantragten.Teure Ersatzversogung für Februar 2011 auf meine Kosten.Ab 1.3.2011 wurde die Versorgung begonnen,nun begann der Ärger.Am 3.3.2011 kommt „Vertragsbestädigung“alle Preise bis 61 % höher als angeboten,willkürlich wude der Jahresstromverbrauch auf 6920 KWh von Stromio festgesetzt.Somit wollten die statt wie das Komplettpreisangebot von 1103,08 Euro für 6000 KWh/Jahr lautete,141 Euro x 12 Monate also 1692 Euro.E-Mails,Tefefonate und auf vier Einschreiben auch an die Geschäftsleitung = keine Antwort.Ich wollte nur eine berichtigte Vertragsbestätigung mit den Preisen laut ihrem Angebot und berichtigtem Jahresverbrauch = Ohne Erfolg.Ich habe vorsorglich die Einzugsermächtigung denen entzogen,dann trat bei Stromio das Mahnwesen in Funktion,daß ist das Einzige was bei der Firma klappt.
    Meine sofortige Kündigung hat Stromio bestädigt am 20 4.2011,jedoch erst zum 29.2.2012.Am 4.5.2011 erhalte ich von Stromio ihre Kündigung zum Ende Juni 2011.Bin gespannt,was da für eine Abrechnung von denen erfolgt,die bekommen nur den Preis laut ihrem Angebot bezahlt.Ich bin froh,daß dieser Ärger bald ausgestanden sein wird.Ich habe nach dieser Sache es statt,mich von sogenannten Billiganbietern locken und betrügen zu lassen.Ich gehe wieder zur EnBW,da weiß man was man hat.

    MfG H.Motsch

  2. Die Probleme bei Stromio sind keine Einzelfälle, das ist System.

    Wenn man in die unterschiedlichen Seiten schaut – reclabox, verivox… – man findet immer wieder dieselben Vorfälle:
    – Verbrauch wird zu hoch angesetzt.
    – Abbuchungen ohne Einzugsermächtigung.
    – Willkürliche Preiserhöhungen.
    – Fehlerhafte Rechnungen.
    – Keine Erreichbarkeit (weder per Telefon noch per E-Mail).
    Und immer reagiert Stromio sehr schnell mit Mahnungen, Inkasso, Kündigung, wenn der Kunde nicht schnell genug die Forderungen von Stromio erfüllt.

    Würden die das Geld, was sie in Mahnungen investieren, in Kundenservice investieren, wären sie sehr viel weiter.

  3. Hallo Herr Motsch,

    als ich ihren Text gelesen habe war mir als hätte ich meinen eigenen Fall geschildert uns ist es genauso gegangen. Im Dezember 2010 Vertrag abgeschlossen bei Stromio Lieferung sollte zum 1.2.2011 erfolgen aufgrund unerklärlich Differenzen wurde ich am 28.2.11 informiert das die Belieferung sich verzögert dazwischen zahlte ich den teurer Grundversorger. Zum 1.4.2011 kam dann ein Schreiben das die Lieferung jetzt stattfindet man bestätigte mir einen völlig anderen Arbeitspreis und eine völlig überzogenen Abschlag mit einem Jahresverbrauch den wir noch nie hatten. Darauf hab ich angerufen gemailt und zum Schluss per Einschreiben mit Rückschein um eine Korrektur gebeten. Passiert ist nix nur gemahnt wurde ich jeden Monat mit 5€ obwohl ich den ursprünglich vereinbarten Abschlag gezahlt habe. Nun Ende August hat mir dieses Horrorunternehmen die Kündigung geschickt und nochmal 30€ Kündigungsgebühr erhoben. Ende September soll jetzt meine Abrechnung erfolgen ich bin sehr gespannt was da auf mich zukommt.
    Diesem Sch…… Laden sollte man dringend das Handwerk legen.
    Offensichtlich läuft ja in NRW schon eine Sammelklage gegen die. Ich wüsste zu gerne wie man sich da anschliessen kann.
    mfg
    Annecke-Woell

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