Selbstständig in der Gastronomie
Die Beliebtheit einer Existenzgründung ist ein andauerndes Phänomen. Ca. 60.000 neue Gewerbe werden jährlich in diesem Bereich angemeldet. Dass nicht jedes Unternehmen davon dauerhaft Fuß fassen kann, sollte einleuchten.
Insbesondere Neugründer haben mit zahlreichen Problemen zu tun:
- Konkurrenz und Überangebote
- Schlechte Unternehmensplatzierung
- Hohe Betriebskosten durch Miete und Personal
- Ungenügende Qualifikationen in den Bereichen Marketing, Controlling und Finanzen
- Keine bzw. schlechte Kreditvergaben
- Kaum Eigenkapital und Rücklagen
Im Bereich der Gastronomie sind die Brauereien ein wichtiger Faktor. Diese sind häufig bei der Finanzierung der Gründung und Expansion beteiligt. Seit der Einführung von Basel II müssen die Brauereien jedoch Vorsicht walten lassen, wenn Sie eine Finanzierung anstreben. Mit Pech kann ihr Kapital dadurch verloren gehen. Daher werden nur noch die Gastronomen unterstützt, die Potential aufweisen. Wird die Gastronomie als Unternehmen betrachtet, sollten folgende Voraussetzung erfüllt werden, damit die Existenzgründung in diesem Sektor auch gelingt:
1. Qualifikation des Gründers
Dieser Faktor benötigt eine gesunde Selbsteinschätzung, aber auch die Fremdeinschätzung der Brauereien. Dabei wird die fachliche Qualifikation beurteilt, die sich zum einen am Berufsbild orientiert, aber auch kaufmännische Aspekte einschließt. Auch die persönlichen Voraussetzungen, die sog. Soft Skills, wie Konsequenz, Ausdauer oder Teamarbeit, werden bewertet.
2. Konzept
Um sich am umkämpften Markt durchsetzen zu können, wird ein fähiges Konzept benötigt. Gerade in der Nähe von viel Konkurrenz sollte etwas geboten werden, worüber die anderen Gastronomen noch nicht verfügen. Das Konzept muss in sich schlüssig und ausgereift sein, damit es unterstützt wird. Auch der eigene Standort gehört in diesen Bereich. Damit wird eine Erreichbarkeit durch die Kunden verbunden, die im Endeffekt den Umsatz bestimmen.
3. Finanzplanung
Investitionen, Kosten, Rentabilität, Liquidität und Umsatz müssen vom Existenzgründer genau geplant werden, um eine Finanzierung zu erhalten. Hier ist es zuerst einmal wichtig, dass der Existenzgründer auch die notwendigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse hat. Ein Seminar etwa bei einer Unternehmensberatung kann hier wertvolle Dienste erweisen.
Die Finanzierungsplanung ist wiederum sehr wichtig, da bei der Gründung einer Gastronomie durchaus mehrere hunderttausend Euro an Investitionskosten anfallen können. Eine detaillierte Auflistung der Finanzen und Investitionsvorhaben und eine umfassende Planung in diesem Bereich kann die Geldgeber überzeugen. Zwei Drittel der Gründungen gehen pleite, da die Finanzierung auf wackeligeren Füßen stand, als angenommen. Um diesem Schicksal zu entgehen und Erfolg in einer hart umkämpften Branche zu haben, ist eine sichere Finanzplanung notwendig, die gegebenfalls auch durch speziell ausgebildete Unternehmensberater für die Gastronomie nochmals hinterfragt werden kann.
