Grundlagen zur Messung von Marktmacht

Eine ökonomische Wettbewerbsanalyse mit Fokus auf Marktabgrenzung geht der Messung von Marktmacht voraus.

Die Märkte und die Wettbewerber, die besonders intensiv von den Konsequenzen wettbewerbsbeschränkender Handlungen, beispielsweise wettbewerbswidrigen Maßnahmen eines dominierenden Unternehmens oder eines Zusammenschlusses,
betroffen sind, werden auf Basis von Austauschbeziehungen der Produkte bestimmt.

Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass ein angemessenes Resultat nur erzielt werden kann, wenn die Analysen zur Messung der Marktmacht den Schwerpunkt nicht ausschließlich auf Marktabgrenzung beschränken. Demzufolge wird sich fortan mit Hilfe von integrierten Analysen direkt der Bestimmung der Marktmacht gewidmet.

Im Mittelpunkt der Analyse, welche zu einer bestmöglichen Wettbewerbskontrolle führen kann, steht die ökonomische Schwierigkeit. Nachteile dieses integrierten Ansatzes können die fehlende Beurteilbarkeit des Analysenergebnisses sowie die limitierte Rechtssicherheit sein.

Zielsetzung der Marktdefinition ist die Analyse der Austauschbeziehungen. So werden letztendlich die Produkte und Wettbewerber bestimmt, die für die Wettbewerbseinschränkung der betroffenen Unternehmen verantwortlich sind. Die Analyse basiert auf dem Hypothetischen Monopolisten Test, der auch als SSNIP-Test („Small but Significant Non-transitory Increase in Price) bekannt ist. Der Test beantwortet die Frage, ob ein Monopolist einer Produktgruppe, die Preise würde erhöhen wollen.

Die Marktabgrenzung dient der zweckmäßigen, produktbezogenen und räumlichen Eingrenzung der folgenden Wettbewerbsanalyse, deren Ziel wiederum ist, das Ausmaß der Marktmacht festzustellen.