Wettbewerbspolitik als zentraler Bestandteil der Wirtschaftspolitik

Wettbewerb ist das Streben von mindestens zwei Personen bzw. Gruppen nach einem Ziel, gleichzeitig bewirkt der höhere Zielerreichungsgrad des Einen üblicherweise einen geringeren Zielerreichungsgrad des Anderen.

Durch folgende Eigenschaften ist der Wettbewerb in der Wirtschaft charakterisiert:
– Anwesenheit von Märkten
– mit mindestens zwei Anbietern oder Nachfragern,
– die sich konträr verhalten, d.h. ihren Zielerreichungsgrad gegenüber anderen Wirtschaftssubjekten mit Hilfe diverser Mittel erhöhen möchten.

Ein funktionierender Wettbewerb ist die Basis für Wachstum und Beschäftigung in der Volkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland. Ein zentraler Bestandteil der Wirtschaftspolitik ist die Wettbewerbspolitik, welche den Kontext und die Modalitäten für das Markenverhalten der Wirtschaftssubjekte vorgibt (Marktverfassung). Sie beinhaltet sämtliche staatliche Vorkehrungen sowie Regulierungen zur Aufrechterhaltung ebendieses. Die Gewährleistung und dauerhafte Sicherung eines möglichst unbeschränkten Wettbewerbs zum Nutzen aller Verbraucher und Unternehmen, größen- und rechtsformunabhängig, gehört dementsprechend zur Pflicht der Wettbewerbspolitik.

Der Wettbewerb unterstützt Erneuerungen, die bestmögliche Verteilung von Mitteln, die Zuteilung von Kapital, die Autonomie der Verbraucher und die Einschränkung der Wirtschaftsmacht. Im Unterschied zur Regulierungspolitik, wendet sich die Wettbewerbspolitik an Märkte, bei denen der Wettbewerb zwar erlaubt ist, aber beinträchtigt wird.

Der schottische Moralphilosoph Adam Smith (1723-1790) vertrat bereits Mitte des 18. Jahrhunderts in seinem Hauptwerk den Standpunkt, dass alle Individuen ausschließlich auf den eigenen Nutzen Rücksicht nehmen:

Unternehmer versuchen möglichst kostengünstig zu produzieren und ihre Produkte möglichst gewinnbringend zu verkaufen
Arbeitnehmer versuchen das höchste Gehalt zu verhandeln
Verbraucher versuchen das Produkt zum möglichst geringen Preis zu erwerben.

In der damaligen Zeit galt diese Ansicht als progressiv und Adam Smith war überzeugt, dass sich eine Ausgewogenheit aller Interessen ergeben würde und alle Beteiligten Vorteile aus der Marktwirtschaft ziehen könnten.