Grundlagen des Management-Consultings

Ist Unternehmensberater ein Beruf?

Anhand einiger Kriterien kann überprüft werden, ob ein eigenständiger Beruf besteht. Anbei die wichtigsten aufgeführt:

  • ein allgemein anerkannter Wissenskatalog mit Kenntnissen und Fertigkeiten
  • eine identisch definierte und gültige Berufsethik
  • eine standardisierte oder gutwillige Regulierung von Zugang und Ausübung des Berufes.
  • Die unregulierte Ausübung sowie der freie Zugang zur Tätigkeit als Unternehmensberater steht einer umfassenden und endgültigen Definition im Weg.

    Die Rolle der Berufsverbände

    Ein Ziel der Verbände ist es, dem oben genannten Misstand entgegenzuwirken, indem sie den Berufstand von unqualifizierten Beratern, die sich nicht dem definierten Berufsethos verpflichten, freihalten.

    Weltweit sind lediglich zwei Verbände tätig:

    Association of Management Consulting Firms (kurz AMCF, gegründet 1926) – eine Vereinigung der großen, global tätigen Consulting-Unternehmen

    ICMCI – der Dachverband nationaler Verbände

    Ein Beispiel für einen nationalen Dachverband in Europa ist die European Federation of Management Consulting Associations (FEACO).

    Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (kurz BDU, gegründet 1954) ist in Deutschland der Berufsverband aller Unternehmensberater mit Fachgruppen für Spezialisten.

    Jeder Verband definiert ein individuelles Leitbild des Unternehmensberaters, die verschiedenen Bilder unterscheiden sich allerdings nur geringfügig. Ein Leitbild stiftet den Angehörigen des Berufsstandes einen überprüfbaren und identitätsstiftenden Rahmen.

    Die deutsche BDU hat eine richtungsweisende Berufsethik definiert, die genaue Vorgaben zu folgenden Themen enthält:

    fachliche Kompetenz
    Seriosität und Effektivität
    Objektivität, Neutralität und Eigenverantwortlichkeit
    unvereinbare Tätigkeiten
    Vertraulichkeit
    Unterlassung von Abwerbung
    Fairer Wettbewerb
    angemessene Preisbildung
    Seriöse Werbung